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MedienmitteilungVeröffentlicht am 26. November 2025

Unternehmerisches Denken und Handeln fest im Schweizer Bildungssystem verankert

Bern, 26.11.2025 — Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 26. November 2025 einen Bericht zum unternehmerischen Denken und Handeln in der Schweizer Bildungslandschaft verabschiedet. Der Bericht zeigt: Unternehmergeist wird in der Schweiz von den zuständigen Akteuren bereits auf allen Bildungsstufen gefördert – von der Primarschule bis zu den Hochschulen.

Der Bericht wurde in Erfüllung des Postulats 21.4348 von Nationalrat Andri Silberschmidt erarbeitet. Er geht von einem breiten Verständnis des unternehmerischen Denkens und Handelns aus. Entsprechende Kompetenzen beschränken sich nicht auf die Gründung und Führung von Unternehmen, sondern umfassen auch übergreifende Kompetenzen wie Kreativität, Problemlösung, Teamfähigkeit und Eigenverantwortung. Diese sind insbesondere in den sprachregionalen Lehrplänen der obligatorischen Schule breit verankert und kommen der Persönlichkeits- und Kompetenzentwicklung junger Menschen in vielen Bereichen zugute.

Auch die Einbindung von Wirtschaftsthemen in die Curricula ist von grosser Bedeutung und wird auf der Sekundarstufe II vertieft. So wird mit den 2024 in Kraft getretenen revidierten gesamtschweizerischen Rechtsgrundlagen für die gymnasiale Maturität das Fach «Wirtschaft und Recht» zu einem Grundlagenfach. Es vermittelt wirtschaftliche Zusammenhänge und gesellschaftliche Verantwortung. Die Berufsbildung vermittelt durch ihre ausgeprägte Praxisorientierung bereits in der beruflichen Grundbildung unternehmerische Erfahrungen.  Praxisnahe Projekte wie «myidea», ein Lernprogramm zum Aufbau unternehmerischer Kompetenzen für Lernende an Berufsfachschulen, oder die viertägige Berufsmeisterschaft «EntrepreneurSkills» als berufsübergreifende Disziplin tragen zusätzlich zur Entwicklung dieser Fähigkeiten bei. Ergänzend dazu bereichern private Initiativen – etwa jene von Young Enterprise Switzerland (YES) oder wirtschaftsbildung.ch – das staatliche Angebot mit weiteren praxisorientierten Lernprogrammen.

Im Tertiärbereich – sowohl in der höheren Berufsbildung als auch an Hochschulen – steht ein breites Angebot zur Verfügung, das angehenden Unternehmerinnen und Unternehmern ebenso wie unternehmerisch denkenden Fachkräften vielfältige Qualifizierungsmöglichkeiten eröffnet. Programme, Forschungsnetzwerke und Start-up-Förderangebote stärken Innovationskraft und Gründergeist. Ergänzend können die Weiterbildung, die Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung sowie Austausch- und Mobilitätsprogramme einen Beitrag leisten.

Gründungsinteressierte Personen sowie Gründerinnen und Gründer wissenschaftsbasierter Start-ups werden durch Innosuisse mit Trainings, Coaching und Internationalisierungsprogrammen unterstützt. Kleine und mittlere Unternehmen profitieren bei Gründungen oder Nachfolgeregelungen von Beratungs- und Informationsangeboten von Bund, Kantonen und privaten Trägern.

Politischer Auftrag und Entstehung des Berichtes

Das Postulat von Nationalrat Andri Silberschmidt beauftragte den Bundesrat, die Verankerung und Förderung von unternehmerischem Denken und Handeln im Bildungssystem zu prüfen. Zur Erarbeitung des Berichts setzte das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI eine Begleitgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren EDK, des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO und von Innosuisse ein.

Der Bericht unterstreicht die zentrale Bedeutung unternehmerischer Kompetenzen für die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz. Bund, Kantone, Bildungsinstitutionen und Wirtschaft engagieren sich bereits stark für deren Förderung. Das Schweizer Bildungs-, Forschungs- und Innovationssystem zeichnet sich zudem durch eine hohe Durchlässigkeit und individuelle Wahlfreiheit aus. Junge Menschen mit Unternehmergeist finden darin vielfältige Möglichkeiten, ihre Kompetenzen zu vertiefen.

Inhaltlich knüpft der Bericht an den 2022 verabschiedeten Bundesratsbericht «Unternehmertum und Gleichstellung in der Berufsbildung» an. Eine darin enthaltene Analyse von 92 Berufsprofilen zeigt, dass unternehmerische Kompetenzen in nahezu allen Bildungsgängen der höheren Berufsbildung verankert sind.

Weiterführende Links:

https://www.sbfi.admin.ch/de/unternehmerisches-denken-und-handeln-in-der-schweizer-bildungslandschaft